BL Nord (SpT7) Zittriger Ergebnisminimalismus geht weiter

Amberg, 2.3.2019 (wr) Amberg - SC Sulzbach-Rosenberg 4,5:3,5

Die DJK-Schachspieler zittern sich in der Bezirksliga Nord weiter von Sieg zu Sieg: Der 4,5:3,5 -Erfolg gegen die stark aufspielenden Nachbarn SC Sulzbach-Rosenberg war für die I. Mannschaft der siebte doppelte Punktgewinn im siebten Spiel, aber die letzten vier Kämpfe hingen allemal am seidenen Faden. Matchwinner war diesmal Andreas Rupprecht, der in einer mitreißenden Partie den entscheidenden Zähler holte, nachdem bis dahin nur Gerald Rösch ein Einzelsieg gelungen war. Härtester (und nunmehr einziger) Verfolger bleibt der SK Schwandorf II nach einem 4,5:3,5 über den bisherigen Tabellendritten aus Luhe-Wildenau; die Schwandorfer weisen 12:2 und das bessere Brettpunktverhältnis auf. Die neue Nummer drei, Sf Roding, hat mit 9:5 Punkten bei zwei ausstehenden Runden keine Chance mehr, die DJK noch einzuholen.

Mit dem jungen Philipp Erhardt hatten die Gäste an Brett 7 quasi einen Senkrechtstarter aufgeboten – eine äußerst undankbare Aufgabe für Thomas Matuschek, der im Caro-Kann in eine sehr beengte Position geriet und sich bald einem mächtigen Angriff gegenübersah. Ein Bauernopfer brachte keine Entlastung, und so stand es 1:0 für die Herzogstädter. Am 3. Brett konnte Gerhard Franz gegen Michael Sperber aus der Eröffnung keinen Vorteil herausholen und bot im 18. Zug Remis an, das der Sulzbacher akzeptierte. Unentschieden endete auch die Begegnung von Wolfgang Reindl am 5. Brett gegen Peter Weska. Ein strategischer Fehler brachte Reindl in eine passive Lage, und Weska übte am Damenflügel unangenehmen Druck aus, so dass der Amberger dessen Friedensangebot gerne annahm.

Glück hatte Jürgen Zeitler (Brett 8), dessen Gegenüber Dieter Margraf eine Möglichkeit zu entscheidendem Materialgewinn ausließ. So gelang es Zeitler, seine Stellung zu sichern, aber mehr als Remis war für den Amberger letztlich nicht drin. Die nächste Punkteteilung gab es an Brett 6, wo Daniel Ertl im Leichtfigurenendspiel gegen Michael Frey einen Mehrbauern besaß. Doch bei der verschachtelten Bauernstruktur gab es keinen Hebel, um einzudringen oder den Bauern in Marsch zu setzen. Ein starke Leistung bot der frischgebackene Oberpfälzer Schnellschachmeister Gerald Rösch (Brett 4), der aus dem Königsangriff heraus zwei Figuren für einen Turm eroberte und zudem verbundene Freibauern etablieren konnte. Sein Gegner Jürgen Wyrobisch musste tatenlos zusehen, wie diese immer weiter vorrückten, und strich im 46. Zug die Segel.

Am 2. Brett lieferten sich Heinz Däubler und Lukas Pilhöfer einen interessanten Schlagabtausch. Zwar hatte Däubler Raumvorteil, doch eine scheinbar aussichtsreiche Kombination parierte Pilhöfer geschickt und rettete sich in ein Endspiel mit einem Bauern mehr. Doch angesichts des starken Däublerschen Läuferpaares teilte man den Punkt. Damit stand es 3,5:3,5 und das Duell am Spitzenbrett musste die Entscheidung bringen. Schon in der Eröffnung ging es zwischen Andreas Rupprecht und Christian Herrmann voll zur Sache, wobei Herrmann Turm und vier Bauern gegen zwei Leichtfiguren erbeutete. Doch Rupprechts Truppen zwangen Herrmann zu mühsamer Verteidigung. In beiderseitiger Zeitnot lehnte Rupprecht Remisangebote ab und wich Zugwiederholungen aus, setzte alles auf Angriff, und der Erfolg gab ihm recht: Trotz starker Gegenwehr wurde der Sulzbacher im 46. Zug schließlich in einem Mattnetz gefangen.