Das Schachspiel
Seit mehr als einem Jahrtausend begleitet das Schachspiel die Menschheit, es fasziniert als Spiel der Vernunft und zieht in seiner Unerschöpflichkeit und Schönheit Mathematiker wie Künstler in seinen Bann. Über Persien und den arabischen Raum erreichte es Europa und erzeugte, wo immer es auftrat, ein gewaltiges kulturelles Umfeld - in der Kunst und im Kunsthandwerk, in der Philosophie und in der Literatur.
"Ich habe ein leises Gefühl des Bedauerns für jeden der das Schachspiel nicht kennt, ungefähr so wie ich jeden bedauere, der die Liebe nicht kennengelernt hat. Das Schach hat wie die Liebe, wie die Musik die Fähigkeit, den Menschen glücklich zu machen." schreibt der deutsche Arzt und Großmeister Siegbert Tarrasch.
Für Marcel Duchamp, Avantgardist und wie Tarrasch ein Meister des Spiels, war das Schachspiel inmitten einer lauten Welt eine "Schule des Schweigens" und eine Kunstform.
Auf dem Schachbrett entstehen Skulpturen von höchster Logik und Reinheit.
Quelle: Ernst Strouhal, Schach, Die Kunst des Schachspiels, 1996