Geschichte
Das "Spiel der Könige" entstand vermutlich vor über 2000 Jahren in Indien, trotz intensiver Forschungsarbeiten konnte dies jedoch bis heute noch nicht entgültig geklärt werden. Die früheste gesicherte Überlieferung über die Existenz des Schachspiels stammt aus einem Gedicht des indischen Dichters Bana im 7.Jahrhundert n.Chr. Man vermutet demnach die Erfindung im 6. oder 7.Jahrhundert n.Chr. Geburt; als Ausgangspunkt die Abbildung des Kampfes zweier altindischer Heere, eine Schlacht, gewaltfrei und ohne Blutvergießen! Ursprungsort waren wahrscheinlich buddhistische Klöster. Die Spielregeln, wie sie heute gelten, entstanden jedoch erst im Laufe späterer Jahrhunderte.
Von Indien aus gelangte das Spiel bald darauf nach Persien. Nachdem die Araber im 7.Jahrhundert Persien erobert hatten, übernahmen sie mit Freuden von ihnen auch das Schachspiel, das der damaligen Spiel- und Wettleidenschaft sehr entgegenkam.
Einer Legende zufolge verspielte der Großwesir von Bagdad, Mawardi, sein Hab und Gut und wettete, um weiterspielen zu könen, sogar um seine Lieblingsfrau mit Namen Dilaram! Das Happy-End blieb nicht aus: Mit einem überraschenden und alles entscheidenden Zug rettete er schließlich Weib und Geld. Dass er auf diesen Zug durch Zuruf von Dilaram aufmerksam wurde, beweist zwar die Treue seiner geliebten Dilaram, aber dies wäre im ernsten Turnierschach keineswegs gestattet. Ob und wie dieser Regelverstoß geahndet wurde, ist allerdings nicht überliefert.
Die besten Schachspieler Arabiens wurden zu Berufsspielern. Sie lebten von reichen und mächtigen Gönnern bei Hofe. Allmählich wurde das Spiel entlang der ganzen nordafrikanischen Küste bekannt. Nachdem die Mauren Spanien erobert hatten (seit 711), und die Sarazenen auf Sizilien eingefallen waren (9.Jahrhundert), begann das Schachspiel seinen Siegeszug auch durch Europa.
1497 veröffentlichte der Spanier Luis de Lucena die erste Sammlung mit 150 Schachaufgaben und begründete damit das heutige Schach. Als Turniersport wird Schach seit 1866 ausgetragen; Weltmeisterschaften seit 1886.
Quelle: Klaus Lindörfer, Schach, 1982