Opf.Liga (SpT6) Spielleiter mutiert zum Spielleider

Amberg, 14.2.2018 (wr) Bavaria Regensburg II - Amberg 5,5:2,5

Spielleiter und Mannschaftsführer Wolfgang Reindl litt unter erheblichen Aufstellungssorgen, so dass fast schon das letzte Aufgebot der DJK zum Tabellenführer Bavaria Regensburg II reiste. Obwohl die Gastgeber an den hinteren 4 Brettern deutlich stärker besetzt waren, konnte die DJK ausgezeichnet mithalten und brachte Bavaria an den Rand einer Niederlage. Leider gingen die siegverheissenden Partien von Gerald Rösch und Anatoli Vinogradov verloren, so dass unter dem Strich doch ein standesgemäßes 5,5:2,5 für die Donaustädter herauskam. In der Tabelle gibt es weiter ein eindeutiges Nord-Süd-Gefälle: Während die fünf Mannschaften aus dem Süden der Region die ersten fünf Plätze belegen, bevölkert der Norden die untere Tabellenhälfte. Die DJK liegt unverändert auf Rang 7 mit 4:8 Punkten, gleichauf mit dem SC Bad Kötzting II. Bei vermutlich drei Absteigern bleibt die Situation für die Amberger kritisch.

Als erster hatte Mannschaftskapitän Wolfgang Reindl am 3. Brett seine Partie gegen David Disterheft beendet. Zwar erreichte er in der Eröffnung leichten Vorteil, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Reindls Beherrschung der einzigen offenen Linie kompensierte den mächtigen Zentralspringer des Regensburgers, und dies führte nach 22 Zügen zum Friedensschluss. Auch Gerhard Franz am Spitzenbrett remisierte kurze Zeit später. In einem Stonewall blieb die Position ziemlich geschlossen, und so akzeptierte Franz' Kontrahent Pierre Tassell die angebotene Punkteteilung.

Eine gute Leistung bot Uli Eckl an Brett 8 gegen den Mannschaftsführer des Gastgebers Dr. Martin Brüll. In der Drachenvariante des Sizilianers hielt Eckl die Partie im Gleichgewicht, bis er im Mittelspiel einen Angriff auf seinen in der andere Ecke des Brettes postierten Turm übersah. Dieser Materialverlust war dann nicht mehr aufzuholen. Am 6. Brett trafen Jürgen Zeitler und Elias Brüll aufeinander. In einem geschlossenen Spanier kam es im Mittelspiel zu einem Getümmel der Streitkräfte im Zentrum, und nach einem Angriff Zeitlers auf die gegnerische Dame riskierte Brüll nichts und wickelte zum Dauerschach ab.

Bei Thomas Matuschek an Brett 4 sah es lange Zeit nach einem Unentschieden aus, bis sein Gegenüber Reiner Born langsam aber sicher Druck am Königsflügel aufbaute. Schließlich wurde Matuscheks König von den Schwerfiguren ins Freie getrieben und mattiert. Den einzigen Amberger Sieg errang Steffen Baumüller am 7. Brett, obwohl man nach der Eröffnungsphase just in dieser Partie aus DJK-Sicht kaum Hoffnungen hegen durfte. Doch der Regensburger Thomas Jobst fand die Siegfortsetzung nicht, und so drehte Baumüller den Spieß um und eroberte dank eines weit vorgerückten Freibauern einen Turm.

Mit einem sicheren Punkt rechneten die Amberger an Brett 2, denn Gerald Rösch hatte im 7. Zug den b2-Bauern stibitzt und diesen Vorsprung unbeeindruckt vom Aufmarsch seines Gegners Karlheinz Zöchling verteidigt. Auch ein Mattangriff des Bavaria-Mannes versandete – doch wieder einmal lief Rösch die Zeit davon, und im 38. Zug fiel das Blättchen. Tragisch endete auch Anatoli Vinogradovs Spiel gegen Christian Jecht. In der Eröffnung hatte Letzterer viel zu optimistisch auf Angriff gesetzt und war dabei in erheblichen materiellen Rückstand geraten. Doch Vinogradov konnte den Vorteil nicht konservieren und sah sich bald einem gewaltigen Freibauernpaar gegenüber. Auch der Übergang in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern brachte keine Rettung.