Opf.Liga (SpT5) Ohne Brettgewinn gehts halt nicht

Amberg, 25.01.2020 (wr) SK Weiden 07 - Haselmühl/Amberg 6:2

Der fünfte Spieltag der Oberpfalzliga war für die Schachfreunde Haselmühl/Amberg ein richtiger Unglückstag: Im direkten Duell mit dem ebenfalls noch punktlosen SK Weiden 07 zogen die Schachfreunde mit 2:6 den kürzeren. Zudem konnte der Drittletzte der Tabelle SC Bad Kötzting II (bisher 1:7 Punkte) einen unerwarteten 6:2-Sieg bei der DJK Regensburg Nord landen. Da vermutlich zwei Mannschaften aus der Oberpfalzliga absteigen werden, ist Haselmühl/Amberg nun drei Zähler vom rettenden Ufer entfernt. Zieht man außerdem die die personell angespannte Situation ins Kalkül, bleibt der Klassenerhalt für die Sf Haselmühl/Amberg wohl ein Wunschtraum.

Auch in Weiden musste man ersatzgeschwächt antreten: mit Heinz Däubler und Gerhard Franz fehlten zwei Leistungsträger. So rückte Mannschaftsführer Wolfgang Reindl auf Brett 2, wo er auf Rudolf Hlavec traf. Nach frühem Damentausch und relativ farblosen Spielverlauf war diese Partie als erste beendet; im 25. Zug teilte man den Punkt. Dann brauten sich langsam dunkle Wolken über den Stellungen der Gäste zusammen. Einzig Daniel Ertl hatte an Brett 3 gegen Josef Kanewski leichte Gewinnaussichten. Doch nachdem er ein interessantes Figurenopfer als zu riskant verworfen hatte, mischte der Weidener wieder gut mit, und als Ertl dann einen Springerverlust übersah, musste er alle Hoffnungen begraben. Ein weiterer herber Schlag war Thomas Matuscheks Niederlage gegen Gerd Birner an Brett 5. In ausgeglichener Position erlaubte der Amberger seinem Gegner einen Qualitätsgewinn. Der Versuch, alternativ eine Figur für einen Bauern zu geben, konnte da auch nichts mehr retten.

Einen gelungenen Einstand in der I. Mannschaft feierte Lukas Paßler am letzten Brett gegen den starken Gegner Girgorij Moroz. Im Mittelspiel sah es so aus, als ob Paßlers Position schnell zusammenbrechen würde, aber sein Druck auf der langen Diagonale zwang Moroz, den Angriff abzublasen. Als schließlich Paßlers Türme aktiv wurden, sah sich Moroz genötigt, in ein Remis einzwilligen. An Brett 7 geriet Johann Ferstl gegen den Ex-Amberger Josef Schlaffer trotz guter Eröffnungsbehandlung ab dem 25. Zug unter Druck. Schlaffers Turm und Springer zwangen Ferstl auf engem Raum zu mühsamer Verteidigung. Doch eine klare Gewinnfortsetzung fand Schlaffer nicht, so dass sich beide mit einem Unentschieden trennten.

Auch Richard Dötterl (Brett 4) kam zu einem verdienten halben Punkt. Seine Partie ging relativ früh nach einer Abtauschvariante in ein Turmendspiel über, in dem sein Gegner Alexander Nöckler zunächst Vorteile besaß. Dötterl verteidigte sich jedoch sehr gut, so dass der Weidener im 45. Zug das Remis akzeptieren musste. Jürgen Zeitler hatte gegen Christoph Sanner an Brett 5 im 17. Zug einen Bauern verloren, ohne dafür Kompensation zu bekommen. Geduldig vergrößerte der Weidener seinen Vorteil, bis ein gewaltige Freibauer entstanden war, der Zeitler weiteres Material kostete und damit ein hoffnungsloses Endspiel bescherte. Am Spitzenbrett zeigte sich Gerald Rösch wie schon in der ganzen Saison in hervorragender Verfassung und machte FIDE-Meister Mladen Dvornic das Leben schwer. Trotz starken Angriffs von Dvornic hielt Rösch seine Stellung zusammen und ging in ein remisliches Endspiel über. Erst als sich sein Springer etwas verirrte, kam Dvornic zum siegbringenden Gegenstoß und stellte den 6:2-Erfolg der Hausherren sicher.