Opf.Liga (SpT1) Fata Morganas an der nebligen Donau

Amberg, 27.10.2019 (wr) Regensburger Turnerschaft – Haselmühl/Amberg 5:3

Die erste Runde der Oberpfalzliga 2019/20 brachte den ersten Mannschaftskampf für die neuformierten Schachfreunde Haselmühl/Amberg nach dem Zusammenschluss der bisherigen Vereine SC Haselmühl und DJK Amberg. Allerdings erlebte der Aufsteiger in der Begegnung beim letztjährigen Tabellenvierten Regenburger Turnerschaft eine Enttäuschung. Zwar waren die die Schachfreunde nicht als Favorit an die Donau gereist. Aber es wäre ohne weiteres ein deutlich besseres Ergebnis als die 3:5 – Niederlage möglich gewesen, da einige gute Chancen ungenutzt blieben.

Dabei hatte alles sehr gut begonnen, nachdem Heinz Däubler an Brett 2 schon nach elf Zügen den vollen Punkt notieren lassen konnte. Sein Konkurrent Marcus Ließ hatte zwei Figuren geopfert, um Däublers Dame zu gewinnen, aber der Damenfang stellt sich als Fata Morgana heraus. Am 6. Brett traf Gerd Wiesgickl auf Christian Bergthalle, der trotz seiner 76 Jahre noch immer ein gefährlicher Gegner ist. Wiesgickl versuchte aus der halboffenen b-Linie Kapital zu schlagen, bekam aber Probleme mit seinen Bauern. Sein Rettungsmanöver verschlimmerte dies noch, und so gab er im 21. Zug auf.

Daniel Ertl (Brett 5) hatte sich gegen Nikolaj Osokin eine schöne Angriffsposition verschafft. Doch selbst mit den mächtigen Türmen auf der c-Linie wollte der Durchbruch nicht gelingen. Erst kurz vor der Zeitkontrolle unterlief Osokin ein Fehler, womit er Ertl das Läuferpaar gegen den Turm überließ. Als Ertl noch einen Bauern kassierte, war die Partie gelaufen. Am 8. Brett hatte Jürgen Zeitler gegen den jungen Konrad Pawlak in der Eröffnung einige Schwierigkeiten, konnte diese aber reparieren und kam sogar in Vorteil. Doch dann hatte auch Zeitler eine Fata Morgana, verkombinierte sich um ein nicht existentes Grundlinienmatt zu erreichen und verblieb mit einer Minusfigur, die sich nicht mehr kompensieren ließ. Zwischen Richard Dötterl und Erich Zoll gabe es an Brett 7 ein zähes Ringen. Schon bald landete man in einem beiderseits offensiv geführten Endspiel; am Ende konnte Dötterls Freibauernpaar gegen den blanken Springer nur ein Remis erreichen, da der König des Regensburgers nahe genug am Geschehen war.

Wolfgang Reindl (Brett 4) kam gegen Andreas Bassermann nicht optimal aus der Eröffnung heraus und war zur Defensive verurteilt. Dennoch blieb die Partie etwa im Gleichgewicht, bis Reindl einen vergifteten Bauern verspeiste, was Bassermann ein scheinbar entscheidendes Damenopfer ermöglicht. Die dritte Fata Morgana erschien und veranlasste Reindl in unklarer Konstellation zur Aufgabe. Am Spitzenbrett hatte Gerald Rösch in Dr. Pavel Novak einen übermächtigen Gegner, der beeindruckend seine Klasse zeigte. Rösch lieferte eine gute Partie, doch der Tscheche brach mit zwei schönen Hebeln dessen Stellung auf und sicherte sich einen zum Sieg reichenden Materialvorteil. Beim Stand von 4,5:2,5 für die Hausherren kämpften Gerhard Franz und Günter Simon an Brett 3 letztlich nur noch für die Statistik. Franz verfügte über einen Mehrbauern, aber Simon besaß die Initiative. In einer schwierig zu beurteilenden Endspielposition einigte man sich schließlich auf eine leistungsgerechtes Unentschieden zum 5:3 – Endstand.